Sachsen-Anhalt als starken Hochschul- und Wissenschaftsstandort
Grundlage müssen faire und verlässliche Studien- und Arbeitsbedingungen an unseren Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen sein.
Die Selbstverwaltung der Hochschulen muss gestärkt werden, insbesondere Studierende brauchen mehr Mitspracherecht. Wissenschaft, Bildung und Forschung sind unsere wichtigsten Werkzeuge im Kampf für eine sozial- und klimagerechte Welt. Nachhaltigkeit muss neben der Forschung auch in Betrieb, Lehre sowie der Verwaltung mehr Anwendung finden.
SCHWERPUNKTE
Viertelparität
Die Selbstverwaltung an Hochschulen muss neu gedacht werden, und zwar unter gleichberechtigter Beteiligung von Studierenden, Professor*innen, wissenschaftlichem Mittelbau und allen anderen Mitarbeitenden.
Selbstbestimmtes Studium
Das Studium sollte selbstbestimmt sein. Der Verschulung und Bürokratisierung in den Bachelor- und Masterstudiengängen, die durch den Bologna-Prozess entstanden ist, sollte Einhalt gewährt werden.
Internationale Hochschulen
Die Hochschulen in Sachsen-Anhalt müssen noch deutlich attraktiver für internationale Wissenschaftler*innen werden. Dafür braucht es eine echte Willkommenkultur sowie stark aufgestellte Studierendenwerke.
Studium unabhängig finanzieren
Ich lehne Studiengebühren kategorisch ab. In der nächsten Novellierung des Landeshochschulgesetzes müssen endlich auch die Zweitstudiengebühren fallen. Auf Bundesebene möchte ich darauf hinwirken, dass das BAföG grundsätzlich reformiert werden. Es braucht weniger Bürokratie, die Elternunabhängigkeit und mehr Flexibilität.
Faire Arbeitsbedingungen
Die prekären Beschäftigungsverhältnisse an unseren Hochschulen sind sofort zu beenden. Um die Freiheit von Lehre und Forschung zu gewährleisten, ist eine angemessene Grundfinanzierung der Hochschulen zu sichern. Die Befristungspraxis muss endlich angegangen werden, es braucht mehr unbesfristete Stellen auch für Promovierende und Post-Docs.
Nachhaltige Hochschulen
Wissenschaft und Forschung zu Nachhaltigkeit muss die zentrale Leitidee zukünftiger Hochschulentwicklung sein. Gleichzeitig sollen die Hochschulen selbst die Klimaeutralität bis 2035 erreichen. Dafür braucht es endlich Ökostrom auf dem Campus - aus der Steckdose und auf dem Dach. Nachhaltigkeitsbüros und Green Offices sollen die Ziele der Nachhaltigen Entwicklung partizipativ an den Hochschulen vorantreiben.
Nachhaltige Hochschulen
auf allen Ebenen
Auch in den anstehenden Zielvereinbarungen muss Bildung für eine Nachhaltige Entwicklung aber auch die Ausrichtung des Betriebs, der Forschung aber auch der Governance an den Leitlinien der Nachhaltigen Entwicklung stärker Berücksichtigung finden. Gleichzeitig sollen die Hochschulen selbst bis 2035 Klimaneutralität erreichen. Dafür sollen sie 100 % Erneuerbare Energien für die Stromversorgung nutzen, bessere Gebäudedämmung und ein Umweltmanagementsystem (EMAS) einsetzen. Es kann nicht sein dass wie bisher nachhaltige Kriterien bei der landesweiten Ausschreibung der Energieversorgung der Hochschulen keine Rolle spielen! Erste Schritte im Bereich der tierleidfreien und -ärmeren Forschung wurden getätigt, hier muss jedoch auch noch nachgeschärft werden. Deshalb braucht es bestenfalls eine bundesweite Datenbank für alle bisher bekannten Alternativ- und Ergänzungsmethoden zu Tierversuchen.
Familien- und Gleichstellungsbüros müssen gestärkt werden. Daneben braucht es Nachhaltigkeitsbüros oder Green Offices sowie betriebliches Mobilitäts- und Gesundheitsmanagement um die partizipativ formulierten Ziele auch zu erreichen.
International attraktive Hochschulstandorte
Leistungsfähige und international ausgerichtete Hochschulen sind zentrale Pfeiler der Zukunftspolitik für Sachsen-Anhalt, in die wir investieren wollen. Die Hochschulen in Sachsen-Anhalt müssen noch deutlich attraktiver für internationale Nachwuchswissenschaftler*innen werden. Dafür muss die Willkommenskultur an Hochschulen, sowohl für Studierende als auch für Wissenschaftler*innen und deren Familien ausgebaut werden.
Selbstbestimmes Studium und angemessenes Mitspracherecht
Die Selbstverwaltung an Hochschulen muss neu gedacht werden, und zwar unter gleichberechtigter Beteiligung von Studierenden, Professor*innen, wissenschaftlichem Mittelbau und allen anderen Mitarbeitenden. Das Mandat dieser vier beteiligten Statusgruppen ist gegenüber den Hochschulleitungen und dem Land zu stärken. Dafür braucht es endlich die Viertelparität. Bei der nächsten Novellierung des Hochschulgesetzes muss dies endlich berücksichtigt werden. Auch soll die Hochschulleitung durch ein von Studierenden besetztes Prorektorat ergänzt werden.
Das Studium sollte selbstbestimmt sein. Der Verschulung und Bürokratisierung in den Bachelor- und Masterstudiengängen, die durch den Bologna-Prozess entstanden ist, sollte Einhalt gewährt werden. Zu einem umfassenden Bildungsverständnis gehört Zeit für gesellschaftliches Engagement, die in den Studienordnungen Eingang finden sollte.
Studium elternunabhängig finanzierbar machen
Ich lehne Studiengebühren kategorisch ab. Die Langzeitstudiengebühren konnten vor ein paar Monaten erfolgreich abgeschafft werden nun müssen auch die Zweitstudiengebühren entfallen! Das Teilzeitstudium sollte – wie ursprünglich angedacht – auch ohne Angabe von Gründen genehmigt werden. Es braucht lebenslanges Lernen und keine Schranken für den tertiären Bildungssektor. Dies gilt auch für Menschen ohne Abitur, für Menschen mit Behinderungen, Senior*innen sowie für Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen und aus unterschiedlichen Herkunftsländern gleichermaßen. Auch die Gebühr von Uni:assist ist eine Gebühr zu viel! Auf Bundesebene möchte ich darauf hinwirken, dass das BAföG grundsätzlich reformiert werden. Es braucht weniger Bürokratie, die Elternunabhängigkeit und mehr Flexibilität.
Faire Arbeitsbedingungen
in der Wissenschaft
Die Hochschulen sind hierzulande immer noch unterfinanziert, auch wenn wir die Kürzungspolitik der Vergangenheit beendet haben. Um die Freiheit von Lehre und Forschung zu gewährleisten, ist eine angemessene Grundfinanzierung der Hochschulen zu sichern. Die Forderung der letzten Jahre bleibt: 100%+X. Die prekären Beschäftigungsverhältnisse an unseren Hochschulen sind sofort zu beenden. Es kann nicht sein das Doktorand*innen aber auch Post-Docs von befristeter Stelle zu befristeter Stelle springen müssen und oft erst wenige tage vor Ablaufen ihres Vertrages Zukunftsperspektiven bekommen. Der wissenschaftliche Nachwuchs braucht international konkurrenzfähige Karrierepfade, zum Beispiel mit mehr Tenure-Track-Professuren aber vor allem mehr unbefristeten Stellen auch für Promovierende und Post-Docs.