Nachhaltiges & sozialgerechtes Wohnen und Bauen

Egal ob nachhaltiges Wohnheimprogramm für Studierende oder Auszubildene oder echter sozialer Wohnungsbau in Magdeburg – sozialen Wohnraum gibt es nur nachhaltig!
Wenn wir Wohnen in Zukunft lebenswert gestalten wollen, müssen wir Bauprojekte im Kontext von Energieeffizienz und Mobilitätskonzepten denken. Dabei muss auch auf nachhaltige Stadtplanung sowie Durchmischung im Quartier geachtet werden. Dafür braucht es auch einen höheren Einsatz von nachhaltigen Baustoffen – egal ob Holz oder Innovation und egal ob Neubau oder Sanierung sowie neue Baukonzepte und Richtlinien.

SCHWERPUNKTE

Nachhaltige Landesentwicklung

Beim Flächenverbrauch muss die Netto-Null erreicht und die Flächeninanspruchnahme im Freiraum begrenzt werden. Ebenso braucht es das 2% Flächenziel für die Windenergie!

 

Stadt- und Verkehrsplanung

 Ich will die Innenstädte, Dorfkerne  und Quartiere stärken. Sie sollen mit Aufenthaltsqualität zum Flanieren, Einkaufen, Arbeiten und Kulturgenießen einladen. Aber sie sind auch als Wohnstandort für ALLE Bevölkerungsgruppen zu erhalten.

 

Nachhaltige Baustoffe und Bauweise

Klimaschutz und -anpassung kann nur gelingen, wenn der Bausektor einen entscheidenden Beitrag hierzu leistet. Bei Umbau, Sanierung und Neubau ist der Energieverbrauch für Errichtung und Nutzung der Gebäude drastisch zu reduzieren.

 

Sozialer Wohnungsbau

Es braucht mehr bezahlbaren Wohnraum! Der Anteil von Wohnungen in öffentlicher und genossenschaftlicher Hand muss erhöht werden. Ebenso sollte es kooperativen Wohnformen, Hausprojekten und Bauprojekten, Selbst(aus)bauprojekten und experimentellem Wohnungsbau ermöglicht werden leichter zu bauen und zu kaufen.

 

Nachhaltige Landesentwicklung

Beim Flächenverbrauch wollen muss die Netto-Null erreicht und die Flächeninanspruchnahme im Freiraum begrenzt werden. Großflächiger Einzelhandel ist so beizubehalten, dass die Vorgaben zur Ausweisung von Flächen für großflächigen Einzelhandel nicht gelockert werden. Dies begrenzt denFlächenverbrauch und stärkt die Innenstädte. Den Regionalen Planungsgemeinschaften sollte der Schwellenwert von zwei ha für die Raumbedeutsamkeit einer Photovoltaik-Freiflächenanlage vorgeben werden. Ebenso braucht es das 2% Flächenziel für die Windenergie! Die Kommunen sollten bei der Ausweisung von Baugebieten stärker an den demographisch nachweisbaren Bedarf gebunden werden sowie dazu angeregt werden, Konzepte für ältere Bestands-Einfamilienhäuser aufzulegen. Einfamilienhaussiedlungen am Stadtrat können nicht die Lösung sein. Ganz im Gegenteil es braucht eine doppelte Innenentwicklung! Das heißt, die Flächen, die Städte zur Verfügung haben, sollten baulich sinnvoll genutzt werden. Dabei wird gleichzeitig auf die Entwicklungen der Grünflächen und ihrer Verknüpfung geachtet, so dass beide bei der Konzeption zusammengedacht werden. Denn nur auf diese Weise können der offene Landschaftsraum vor weiterer Flächeninanspruchnahme und zusätzlichen baulichen Eingriffen geschützt und gleichzeitig städtische und dörfliche Lebensräume mit hoher Wohn- und Lebensqualität geschaffen und erhalten werden.

 

Nachhaltige Stadt- und Verkehrsplanung

Es braucht Quartiersentwicklung für Orte der kurzen Wege. Hierzu ist eine gesunde Nutzungsmischung zu entwickeln. Ich will die Innenstädte stärken. Sie sollen mit Aufenthaltsqualität zum Flanieren, Einkaufen, Arbeiten und Kulturgenießen einladen. Aber sie sind auch als Wohnstandort für ALLE Bevölkerungsgruppen zu erhalten. Voraussetzung für attraktive Innenstädte ist die Reduzierung des motorisierten Verkehrs und der Vorrang für Fußgänger*innen. Auch das Leitbild „kurze Beine – kurze Wege“ stärker in die Planungspraxis des Landes und ihrer Kommunen Einzug finden.

Es braucht eine echte integrierte Stadt- und Verkehrsplanung, die vom Menschenher gedacht wird. Bürger*innen müssen frühzeitig mit echten Gestaltungsmöglichkeiten beteiligt und ihre Ideen ernst genommen werden. Das kann von Planungswerkstätten bis hin zu Gestaltungsbeiräten gehen. Hierfür sollte verstärkt auch digitale Tools genutzt werden. Wenn neue Gewerbegebiete geschaffen werden müssen sie den Prinzipien der Nachhaltigen Entwicklung entsprechen! Diese sollen möglichst nicht auf der „grünen Wiese“, sondern auf bereits versiegelten Flächen oder brach liegendenGewerbeflächen entstehen. Stichworte sind hierbei: die Versorgung mit Erneuerbaren Energien, interne Stoffkreisläufen, regionale Wertstoffkreisläufe sowie Kreislaufwirtschaft und Wirtschaftsbeziehungen durch Clustermanagement, intelligente Logistik, Elektromobilität und eine attraktive Anbindung mit dem Umweltverbund für die Beschäftigten!

 

Nachhaltige Baustoffe und Bauweise

Bei Umbau, Sanierung und Neubau ist der Energieverbrauch für Errichtung und Nutzung der Gebäude drastisch zu reduzieren. Stichworte hierzu sind: Dämmung, Gebäudegrößen, energetische Quartierskonzepte.

Das Land Sachsen-Anhalt soll ebenso wie Magdeburg zum Vorreiter in Sachen Dach- und Fassadenbegrünung sowie Solar-Gründach werden. Neben direkter und indirekter Förderung ist dafür eine Beratungs- und Förderanlaufstelle elementar. Die Landesliegenschaften sollten bei Neu- und Umbauten in Zukunft Elemente der Dach- oder Fassadenbegrünung sowie Solar-Gründächer aufweisen.

Denkmalschutz und Vorrang von Umbau und Erhalt vor Neubau sind Grundelemente der Nachhaltigkeit. Die Zusammenarbeit von Denkmalschutzbehörden und Eigentümer*innen, die die Sanierung unterstützen, muss ausgebaut werden. Damit sollen der Erwerb und die Sanierung beziehungsweise Erhaltung von Denkmälern attraktiver werden. Der Schutz von Bestandsgebäuden muss durch ein Gesetz geregelt werden, das Abriss nur genehmigt, wenn er sozial- und klimanotwendig ist. Sanierungen sollten über den Denkmalschutz hinaus, förderungsfähig werden.

Ressourcenschonendes Bauen heißt aber auch nachwachsende Rohstoffe wie z. B. Lehm und Stroh, Recycelbarkeit von Baustoffen und Bauteilen, Holzbau aber auch die Art und Weise WIE wir bauen. Ich möchte nur ein paar Stichworte nennen: Flexi-Bau, modulare Bauweise, Variowohnungen und multifunktionale Einheiten, Rückbaufähigkeit.

Recycling von Baustoffen bedeutet zudem weniger Flächenverbrauch für Deponien. Es muss mehr stoffliches Recycling von mineralischen Baustoffen ermöglicht werden. Ein weiterer Schritt, um Direktrecycling zu ermöglichen sind Rohstoff-, Bauteil- oder Recyclingbörsen, Second Life, Urban Mining und der Handel von Abfällen sollte erleichtert werden und so ein Markt für Recycling aber auch ein zweites Leben für geprüfte Gebrauchtteile wie z. B. Fenster und Türen geschaffen werden.

Die Landesliegenschaften sollen ihrer Vorbildfunktion nachkommen. Deshalb sind bei Neubauten sowie beim Ausbau und der Erweiterung von bestehendenGebäuden des Landes die Anforderungen des bewährten Bewertungssystems Nachhaltiges Bauen (BNB) des Bundes bei der Ausschreibung ins Lastenheft zu schreiben.

Sozialer Wohnungsbau

Mit liegt besonders das soziale und gemeinschaftliche Wohnen am Herzen. Es braucht mehr bezahlbaren Wohnraum! Der Anteil von Wohnungen in öffentlicher und genossenschaftlicher Hand muss erhöht werden. Ebenso sollte es kooperativen Wohnformen, Hausprojekten und Bauprojekten, Selbst(aus)bauprojekten und experimentellem Wohnungsbau ermöglicht werden leichter zu bauen und zu kaufen. Beim Wohnungsneubau sind unsere Partner*innen Kommunen, Wohnungsgesellschaften und Mieter*innenbund, aber auch Baugemeinschaften oder Bürger*innen-Energiegenossenschaften. Die Eigeninitiative muss gestärkt werden. Die Gründung von Genoss*innenschaften und Baugemeinschaften sowie Mietshäusersyndikat-Projekten sollten keine Steine in den Weg gelegt werden.

Inklusives Wohnen und Mehrgenerationenwohnen sollen besonders unterstützt werden. Statt Flächen ausschließlich nach Höchstgebot zu vergeben, sollen durch Konzeptvergabe vorrangig ökologische, soziale, gemeinschaftliche oder kulturelle Projekte berücksichtigt werden. Ein Baustein ist dabei auch das Erbbaurecht. Spekulationen mit Bauland muss begegnet werden. Kommunen sollten beim Erwerb aber auch Erhalt von eigenem Bauland insbesondere bei der Nutzung des Vorkaufsrechts unterstützt werden. Landesprogramm zur Förderung des sozialen Wohnungsbaus soll weiter Wohnraum durch Neu-, Aus- oder Umbau schaffen undmuss deshalb erheblich ausgebaut werden.

Sachsen-Anhalt braucht ein Wohnheimbauprojekt. Bezahlbarer Wohnraum für Studierende und Auszubildende wird zunehmend knapp und teuer.. Dafür sollte es sowohl zinsloseKredite als auch Zuschüssen geben. Neben dem Bund- Länder-Hochschulsozialpakt für Neubau und Sanierung von Wohnheimen braucht es deshalb auch ein Förderprogramm auf Landesebene für die Studierendenwerke und die Träger von Jugendwohnheimen. Dieses sollte sozialen Wohnungsbau mit den Kriterien des nachhaltigen Bauens (BNB) verknüpfen und ausreichend fördern